Filigranes Schlingen ist der Schlüssel zum Schlanksein
Die Antwort auf die desaströsen Ergebnisse der von British Medical Journal veröffentlichten Studie der Osaka University (weiter unten zu lesen) ist jetzt vermutlich wieder die alte Binsenweisheit „Iss langsamer, kau langsamer, lass dir mehr Zeit beim Essen!“ Aber das bringt uns nicht weiter.
Denn in unserer medialisierten Computerwelt kann das kein Mensch mehr umsetzen. Außerdem: Es kann sich jemand beim Essen alle Zeit der Welt lassen und ganz l a n g s a m und ganz, ganz l a n g e k a u e n und trotzdem rutschen ihm fortwährend unausgeschmeckte, unreife Anteile des Bissens in den Magen. Im Gegensatz zum Schmauen, wo alle Schlund- und Zungenreflexe perfekt ausgebildet sind und der reife Anteil des Bissens im rechten Augenblick herausgefiltert wird.
Schmauen schenkt uns daher viel Zeit und erspart uns eine ganze Menge Ärger. Denn man kann auch schnell schmauen, schnell schlingen (es ist ein filigranes Schlingen) und damit schnell mit dem Essen fertig sein und die Nahrung trotzdem optimal verdauen und assimilieren. Die Meldung „Filigranes Schlingen ist der Schlüssel zum Schlanksein“ dürfte deswegen alle Menschen erleichtern, die gerne weiter schlingen möchten oder ihr Essverhalten (auch aus Zeitgründen!) gar nicht so schnell verändern wollen und auch nicht können. Schmauen ist zweifelsohne die endgültige Antwort und kausale Lösung auf die Schling-Studie der Osaka University.
Schmauen hat nichts mit dem altbekannten, langsamen und negativ besetzten Kauen zu tun. Noch ein trefflicher Vergleich für Menschen, die Angst haben, auch Schmauen koste zu viel Zeit. Der versierte Schmauer macht aus einem einzigen Bissen blitzschnell 5-7 ausgeschmeckte Anteile, die er nacheinander – verbunden mit den intensivsten Geschmacksempfindungen „reinzieht“, ja genussvoll über den Gaumen gleiten lässt. Und er schlägt in derselben Zeiteinheit noch 10 Fliegen mit einer Klappe: Aufspaltung der Kohlenhydrate, Entsäuerung und Entgiftung der Nahrung schon im Mund, emotionale Sättigung etc. Der normale Kauer (forcierte Schlinger) hingegen nimmt 5-7 viel zu große Bissen in den Mund, die er (unbewusst!) nacheinander unausgeschmeckt und unvorverdaut runterschluckt. Ergebnis: Blähbauch, Völlegefühl und gleich wieder Hunger, Gewichtszunahme etc.
Was hat Schmauen also noch mit dem langen und langsamen Kauen zu tun? Schmauen ist allenfalls ein multifunktionales Genuss-Kauen basierend auf einem neu koordinierten, neu programmierten Schuckakt. Schmauen geht dank des GONK -Effektes binnen kürzester Zeit in Fleisch und Blut über. Wie die Studie der Osaka-University (nachfolgend) zeigt, ist höchste Dringlichkeit geboten, das Schmauen zu erlernen. Doch das richtige sinnesphysilogische Know-How ist die Voraussetzung, dann genügen am Tag schon 5-10 Minuten Genuss-Training (Kau-Jogging), um die Technik des Schmauens und filigranen Schlingens zu verinnerlichen…
Schlingen beim Essen ist der Schlüssel zur Fettsucht
Das Hinunterschlingen des Essens könnte das Risiko eines Menschen übergewichtig zu werden nahezu verdoppeln. Wissenschaftler der Osaka University haben die Essensgewohnheiten von fast 3.000 Menschen untersucht.
Ian McDonald von der University of Nottingham meinte, dass Probleme bei den Systemen mitverantwortlich sein könnten, die dem Körper mitteilen, wann der genug gegessen hat. Auch er geht davon aus, dass das bewusste und langsame Essen einen Einfluss auf das Gewicht haben kann. Details der Studie wurden im British Medical Journal veröffentlicht.
Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen Essgeschwindigkeit, Sättigungsgefühl und Übergewicht. Fast die Hälfte der 3.000 freiwilligen Teilnehmer gab an, dass sie dazu neigten schnell zu essen. Im Vergleich mit jenen, die nicht schnell aßen, waren männliche Schnellesser um 84 Prozent eher übergewichtig. Bei den Frauen war die Wahrscheinlichkeit etwas mehr als doppelt so hoch. Jene Schnellesser, die zusätzlich dazu neigten zu essen bis sie satt waren, waren drei Mal so wahrscheinlich übergewichtig.
Die australischen Wissenschaftlerinnen Elizabeth Denney-Wilson und Karen Campbell schreiben in einem begleitenden Leitartikel, dass der Mechanismus der heute dazu beiträgt, dass wir fett werden bis vor gar nicht so langer Zeit einen evolutionären Vorteil bedeutete haben könnte. War das Angebot an Nahrungsmitteln knapp, wurde einfach so viel Essen so rasch wie möglich hinuntergeschlungen. Jason Halford von der University of Liverpool betonte laut BBC, dass die Essgewohnheiten langsam als entscheidender Bereich in der Fettsucht-Forschung angesehen werden. Dafür verantwortlich sei unter anderem die Publikation einer Studie, die nachwies, dass eine genetische Variation und das Gefühl der Sättigung miteinander in Zusammenhang stehen. (pte)
Quelle: www.journalmed.de